Triest 2017 – Sonnabend zwei, letzter Tag

Tach,

Sonnabend der zweite, unser letzter Tag. Morgen ist Abreise. Tatsächlich, war die Sorge wo wir Auto-Gas herbekommen heute das größte Problem, weder Lilija noch ich hatte Lust morgen die Fahrt mit einem Trip nach Kroatien zu beginnen. Wir sind einer meiner wunderbaren Eingebungen gefolgt, besser, Lilija ist meiner Eingebung gefolgt, ich fuhr ja sowieso. Auf die Stadtautobahn rauf, auf den ersten 30 KM gibt es vier Tankstellen, ich dachte, eine wird es schon haben. Der erste schickte Lilija nach Slowenien. Danke, also weiter Richtung Venedig. Bei Nummer drei hat es geklappt, und was für ein Preis! 63 Cent, da lohnt sich auch die Fahrt nach Koratien nicht mehr. Gestern auf der Fahrt zu Lilijas Freundin wollten sie 77 Cent haben, da habe ich verzichtet. 105 Liter war das Autochen hungrig, reicht dicke bis Österreich. Der Mensch hat mir erklärt, keine Gastankstelle in Triest, in der ganzen Gegend nicht, auch im Karst nicht. Es ist nicht üblich hier, „very few“. Erst so in 80 KM Richtung Venedig haben es dann fast alle.

Auf der Autobahn, tags um halb eins: Radfahrer!

Danach zu Conad, das ist eine Supermarktkette, ich hatte schon welche in Triest gesehen, die sahen aber alle recht klein aus. In der Nähe der Tankstelle machte eine als Extra großer Supermarkt Reklame. Na, nicht wie ein Real, aber ein Edeka Center.

Bio Eier im praktischem zweier Plastik Pack!

Gut, und mit großem Parkplatz, kaum Kunden, viel Platz. Wir haben die Vorräte aufgestockt. Und noch Mitbringsel für die größere Familie eingekauft, zu den 65 Packungen Nuddeln, die ich schon an Bord habe. Dazu: was mich etwas verwirrt, ist, nicht alle Ketten haben das gleiche Angebot im Laden. Wir waren im größten PAM in Triest, die haben meterweise Bier, aber nichts alkoholfreies Bier, schlicht gar keins. Am Donnerstag, als wir im Park waren, war ich in einem Pam, klein und verwinkelt, der vier verschiedene Sorten hatte. Aber mein italienisches Lieblingswasser Levissima kostete bei großem PAM 46 cent, hier 69! Ähnliches ist mir mit DeSpar aufgefallen und bei coop (ja, es gibt sie noch, die guten alten Dinge). Zwei Coop, auch kein alkfreies Bier, der dritte hat es. Eine eigene coop Marke! Very strange. Die Uhren ticken hier anders. Die Chance des freien Parkplatzes genutzt und das Auto aus und umgeräumt, Vorbereitung für die Abfahrt morgen… Hinten eine zweite Ebene „eingezogen“, bestehend aus 8 Sixpicks Levissima, war hier im Angebot, 42 Cent. Es schmeckt mir gut, und ich glaube, das letzte Mal waren es sogar 10 Packungen die ich mitgenommen habe, was mann so braucht. In Berlin kostet es 1,80 €, dafür kaufe ich weder dieses noch irgendein anderes Wasser. Aber dafür habe ich einen großen Wagen. Genau dafür.

Danach nicht über die Autobahn zurück, sondern über die Küstenstraße, mehr Meer gucken. Kleine Pause an der Promenade, ich hatte uns Sandwiches gekauft. Speck e Fungi für Lilija und Halal !!!!! Veggie one für mich.

Jetzt sollte eigentlich das letzte Tagesprogramm beginnen, Geburtshaus Saba, Geburtshaus Svevo, vier verschiedene Caffés. Tourismusbüro, Postkarten schreiben. Abends wollte ich uns Artischocken kochen, und dazu Reste aus dem Kühlschrank.

Nun, glücklich einen Parkplatz in der City gefunden, Lilija soll zum Tourismusbüro gehen, ich laufe in die andere Richtung langsam vor. Damit ich mich für den Spaziergang schone. Treffpunkt Caffé bei Svevo‘s Denkmal, wo wir schon öfter waren. So war es gedacht, nur gesagt habe ich Saba. Tatsächlich, sogar zweimal. Auch in der Innenstadt, aber ganz andere Ecke und keine Caffé, wo wir schon öfter waren. Die Verzweiflung ist groß, während Lilija mich bei Saba sucht, steh ich mir am andern Ende die Beine in den Bauch und denke: „wo bleibt die Olle bloß wieda“. Also ich zweimal angerufen, nichts, laufe ich mit meinen Trippelschritten zum Tourismusbüro. Keine Lilija. Wieder zurück, immer in der Angst, sie geht eine andere Strecke, als ich und wir verpassen uns. Dann ein Anruf von ihr, der fünfte, ich habe nix gehört. „Wo bist DU? – Am Denkmal im Caffé – Wo? – bei Saba am Denkmal im Caffé, wo wir schon waren – da war ich gerade – kann nicht sein – Gut bleib stehen, ich komme.“ Wieder, drittes Mal, sage ich Saba. Armes, kleines Lilijachen. Verzweifelter Anruf (inzwischen war mir der Verdreher aufgegangen): Wo bist Du? Schnief. – fünfzehn Minuten später hatten wir uns wieder.

So, nun neu geplant. Inzwischen war es 18 Uhr geworden. Sabas Geburtshaus steht nicht mehr, also Svevos. Bisschen rumgefahren, zwei der drei Caffé, die wir besuchen wollten, waren geschlossen. An der Piazza Oberdan geparkt. Das ist mein Triest Fixstern, bin ich dort, ist, wird alles gut. Photos von der Bar Moderno und noch etwas gelaufen.

Bar Buffet Voltolina – der große Gastraum war schon geschlossen, die Ecke war noch offen, bis 20.00 Uhr. Es roch lecker nach Sauerkraut und Gesottenem.

Endlich auch in ein Buffett. Das sind quasi traditioneele Fastfood Läden. Sie entstanden als Triest Frei

hafen war und die Menschen schnell etwas essen mußten, nebenbei. Die Küche ist dort ganz gemischt wie die Bevölkerung. Gulasch mit Gnocchi, Gnocchi die auch Knödel sein können. Lilija bekommt Wein und ißt ein italienisch-österreichisches Panini. Gekochter Schinken, Meerettich wird frisch darüber gerieben, heißt hier Kren. Kren ist österreichisch für Meerrettich. (Ein Überbleibsel der 400 Jahre K&K Zeit. Meerettich heißt aber auch in Polen, der Ukraine, und auch in Russland so.) Ich schlürfe genüßlich ein Wasser. Jetzt noch das Geburtshaus von Svevo. Wir können es nicht finden. Dann sieht Lilija die Straße, aus dieser Richtung kommen wir aber gerade. Ich sage, nee, jetzt nicht wieder 16 Hausnummer hin und zurück. Ich gehe in Gran Bar Excelsior. Lauf Du und komm dann zu mir.

Lilija kommt, und wir beide chillen etwas. Ich mit Morreti und Lilja mit Campari Soda. Sehr schöne Bar, klassisches 30ziger Jahre modernes Italien nachgebaut. Gefiel mir gut und Lilija auch.

Und wir haben zwei gleiche Gedanken, jetzt nach sieben Tagen, sehen wir die Dinge, die wir suchen, laufen nicht mehr dran vorbei. Viel häufiger den Namen Hausbrandt, Excelsior, Fischgeschäfte (Pescheria) etc.

Aber wichtiger noch, heute Abend das Gefühl, wir sind angekommen. Jetzt kann die Reise losgehen, jetzt noch mal zehn Tage. Aber, aber…

Ja aber, morgen ist Abreisetag.

Morjens

Fast alle Photos von Lilija Birr-Tsurkan. 

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