Berlin Pankow – In einer kleinen Konditorei… Sweet Italy

Tach,

Am Nicolaus habe ich mich mit Bernd getroffen, der ist unser Tonmensch, er restauriert Schallplatten. In dem Haus, in dem er wohnt, gab es an der Ecke einen Bäcker, ein ganz hübscher Laden, dreißiger/vierziger Jahre Haus, denke ich. Eine runde „Ecke“. An der Ecke viel Platz, um Tische raus zu stellen. Eigentlich ideal für heutige Verhältnisse. Schön ruhig obendrein. Das aber ist die Crux, zu ruhig, kaum jemand läuft vorbei und wie in andren Stadttheilen auch, den Bäcker hat der Backautomaten Tod ereilt. Dabei war ich da gerne, es gab Ei-Schnittchen, mit Schnittei und mit Rührei, mit Brot und auch auf dem Brötchen. Bekanntlich sterbe ich für Ei-Brote. Natürlich mit Schnittlauch. Der Caffeé war ein bißchen zu altdeutsch, aber der Streuselkuchen hatte es rausgerissen.

Da kimmt er, der Sachse.

Daß der Bäcker geschlossen hat, wußte ich noch nicht, als ich mich mit Bernd, extra früh zum zweiten Frühstück, verabredet hatte, in der Hoffnung auf Eibrot. Bernd sagte am Telephon, der Bäcker ist raus, da ist jetzt ein Italiener drin. Der Caffeé schmeckt sehr gut. Tja, also haben wir uns dort getroffen. Gut, daß wir uns unter „Italiener“ was anders vorstellen, ich dachte an eine Pizzeria, aber es war zu meiner Überraschung ein italienischer Bäcker. So einer wie der um die Ecke von Kiros Wohnung, in Lucca, falls ihr da schon mal wart. Lilija, Katja und Pico kennen ihn. Eibrötchen gab es nicht. Aber gefüllte Croissants und allerlei Leckerei, es ist im klassischen Sinne wohl eher eine Konditorei. Brot und Brötchen gibt es nicht. Mama steht hinter dem Tresen, spricht kaum Deutsch, macht aber nichts, Papa ist in der eigentlichen Bäckerei und bäckt Spezereien. Für die Mittagszeit gibt es ein paar kleine Pizzen.

Ich habe mit zwei Croissants angefangen, gefolgt von dreimal Milchcaffeé und zum Schluß einen Canolo. – Dazu gibt es eine kleine Geschichte: In der Krimiserie aus Sizilien ißt Commissario Montalbano des Öfteren Conolo. Ein süßes, gefülltes Gebäck. Er macht immer nur ahh und ohh, und ich? Ich mache gar nichts, weil es diese Dinger hier nicht gibt. Dann eines Tages bin ich im Centro Italia, und sehe am Tresen etwas, das aussieht wie die Dinger in der Fernseh-Serie. Also frage ich: „Sind das die Dinger, die Montalbano immer so gerne ißt?“ Ein Aufschrei, ich kenne Commissario Montalbano. Ja sie sind es, und seitdem ist im Centro Italiano mein Spitzname Montalbano. Aber es geht noch weiter. Die Welt ist klein. Während ich mit Bernd bereits am Tisch sitze, kommt ausgerechnet der Mann vom Centro Italia zur Thür rein, der mir den Spitznamen verpasst hat! –

Commissario Montalbano und ein weiteres Schleckermaul beim Cannoli Schmaus.

Bernd hat sich mit einem Caffeé begnügt. Mann sitzt einigermaßen nett und es ist unumgänglich, daß ich vor Weihnachten noch ein zweites Mal hinfahre, um mich weiter durch das Angebot zu futtern.

Wie gewonnen so zerronnen. Bernd sagt, sie machen im Frühjahr das Café zu. Es lohnt sich nicht. Siehe oben, das ist nicht nur keine Laufgegend, sondern es kommt wirklich niemand, außer denen, die dort wohnen, vorbei. Vielleicht müßten sie einen „deutscheren“ Mittagstisch haben für unsere Brüder und Schwestern, aber selbst dann wäre es schwer. Laut Auskunft von Bernd trägt sich aber die Bäckerei selbst und verkauft auch ins Umland.

Also Lilija, beeile Dich, damit wir dort hingehen können, solange es noch offen ist.

Morjens

Ab 10.30 Uhr geöffnet bis 19.00 Uhr, sonnabends ist bis 14.00 Uhr geöffnet. Sonntag wieder bis 19.00 Uhr. Montag ist Ruhetag,

Sweet Italy – Sapori Italiani Lunder Str. 11, 13189 Berlin. Ecke Eschengraben
nächster U-Bahnhof: Vinetastraße.

 

Alle Photos Thomas Birr-Tsurkan p & c 2017 Birr’s World (außer Montalbano).


2 Antworten zu “Berlin Pankow – In einer kleinen Konditorei… Sweet Italy”

  1. Lilija sagt:

    Ja, ich beeile mich!!!

  2. […] Berlin Pankow – In einer kleinen Konditorei… Sweet Italy […]

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