Odessa II – Outdoor Muckibude Citylage

Tach,

Auf meinem Weg zum БАВАРСКИЙ ДОМ, zum Bairischen Haus, wo ich Unterricht habe, laufe ich durch einen Park. Park ist übertrieben, es ist ein sehr breiter Grünstreifen und links und rechts fahren Autos. Könnte deutlich mehr Grün haben. Das Ganze ist vier Ecken lang. In dem oberen Teil ist dort der Büchermarkt (3). Am oberen Ende von Teil 4 ist das Eckhaus, das Bairische Haus und ich bin da. Es gibt zwei Spielplätze in den Teilen zwei und vier. Ich bin dort schon x-mal dran vorbei gefahren, gelaufen, allein und mit Lilija, mir, uns ist nichts aufgefallen. Heute nun denke ich, ich sehe nicht richtig. Hier, mitten in der Stadt, umgeben vom hunderten von Autos, die täglich Stoßstange an Stoßstange daran vorbei fahren, ist eine „Ourdoor Muckibude“! Das ist im zweiten Teil der Anlage, der erste hat auf beiden Seiten eine große Endhaltestelle von ca. 20 Buslinien, die dort fröhlich ihren Diesel in die Luft pußten, direkt in Richtung „Outdoor“. Frisch gebaut, es strahlt noch alles vor „Neu“. Ich hielt das für ein Klettergerüst, bisher. Bisher… heute habe ich dann einen „Athleten“ gesehen, der dort trainiert hat und mir ging ein Licht auf.

 

 

Das war der ursprüngliche Text, dabei wollte ich es belassen. Mal wieder voll abgelästert über die Irren, die sich da die Abgase in die Lunge ziehen, während sie ihre Muckis trainieren. Ein Thomas Text der klassischen Art. Nun muß ich also um meine street credibility kämpfen, wenn ich hier als „cooler Alter“ rumlaufen will und nicht als Pappkopp aus dem Westen, der mal wieder von gar nichts Ahnung hat.

Heute wollte euer Rasender Reporter noch ein paar Photos nachlegen, damit der Text hübscher ist. Dann hat es mich gepackt, und ich habe mich getraut einen der Jungs anzusprechen, weil ich ein Photo mit dieser Schubkarre haben wollte. Wozu, fragte Sergej aus Odessa. Na, ich mache einen Blog und im Westen glaubt mir sowieso keiner, was hier zu sehen ist. Er konnte ganz gut Englisch und hat mir dann ein paar Stichworte gegeben und freundlicherweise dann auch die Namen Denis Minin (Ukraine), Bar Bars (Kasachstan) und Street Workout Organisation auf einen Zettel geschrieben.

 

Sergej posst mit der Schubkarre für mich.

Sergej posst mit der Schubkarre für mich.

 

Also habe ich mich ins Netz gehängt und leider kaum was gefunden, was ich lesen kann. Sergej hat gesagt, daß diese Gerüste hier in Odessa, aber auch andere landesweit auf Initiative von Denis Minin gebaut wurden. Minin hat zusammen mit Bar Bars eine Organisation gegründet(?), die die Idee des Street Workout vertritt, weil es den Jugendlichen ermöglicht ohne Kosten für Studios, festgelegte Zeiten etc. Sport zu betreiben, disziplinlos ihre eigene Disziplin zu haben. Und auf der andern Seite ist diese Art von Geräten relativ billig und schnell überall aufgebaut. Aber Bar Bars und Denis Minin gehen noch einen Schritt weiter, sprechen von keinen Drogen, nicht rauchen und von gesunder Ernährung. Diese Art von Street Workout gibt es in Lettland, Litauen, Estland, Rußland, auch in Südafrika und Belgien und Frankreich, selbst in der Schweiz.

 

Ich zieh also meinen Hut, bitte um Entschuldigung und bin von nun an ein Verteidiger von Street Workout. So auf der Schillerpromenade in Neukölln wäre nicht schlecht. Hasenheide ginge auch, es muß ja nicht zwangsweise neben fahrenden Autos stattfinden. Oder um bei Schiller zu bleiben, Schillerpark im Wedding. Inzwischen habe ich gesehen, so etwas gibt es auch in Deutschland, z.B. die deutschen Meisterschaften in Xanten 2014. (Video weiter unten) Da sieht mann den auch gleich den „TÜV abgenommenen“ Parcours, so sehr unterscheidet sich es nicht. – Siegfried hätte seine Freude dran gehabt, aber er mußte ja nach Burgund umziehen, der Blödmann.

Sage ich doch, beste Citylage.

Sage ich doch, beste Citylage. Mit Parkplätzen direkt vor der Tür.

Nach den Photos gibt es drei Video eine mit Bar Bars, eine mit Denis Minin und das der deutschen Meisterschaften in Xanten. Alle recht kurz. Mir wird schlecht, was die Jungs und Mädchen da so vorführen. Danke, ich nicht, andererseits habe ich auf der Schweizer Seite diesen Text gefunden:

„Dies ist nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung. Ein kreatives Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht, das jederzeit und überall möglich ist. Es ist nie zu spät damit zu beginnen, jeder kann es. Die Straßen haben 24 Stunden geöffnet, keine Ausreden. Habe Spaß und werde fit. Kein Konkurrenzkampf, fordere dich selber.“

 

Hier ist Bar Bars mit Hanibal For King zu sehen

Denis Minin zeigt seinen Trainings Tag. In der Platte.

Deutsche Meisterschaft in Xanten 2014

Hanibal for King mit Freestylern

In diesem Video steht ihr tatsächlich so ein abgerocktes Teil. Und die machen dort Ihren Wettkampf. Wie in Odessa direkt neben dem Strand. 

Und zum Schluß aus der Seite der Street Workout Organsisation:

„Street workout sport is constantly gaining recognition and popularity worldwide as a social movement and a democratic sporting activity. While street workout is a sport by its nature.“

Also

Keine Ausreden!

Morjens

 

Nicht nur Junge ochsen da ab.

Nicht nur Junge ochsen da ab.


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