Einer dieser Tage

Tach,

über den letzten dieser Tage sollte ich vielleicht doch besser nicht schreiben, meinten Raoul und Utz, zu viel Peinlichkeit, das wird ein Eigenthor. Das ist die Frage, und ich heiße ja mit Nachnamen nicht Kardashian, anderseits wenn es dafür Millionen gibt, ich bin dabei. Solange, bis der Schotter kommt, also nur ein kleiner Text.

Es ist Donnerstag. Endlich wollte ich aus dem Haus gehen, und dann wie das bei alten Männern so ist, schnell noch mal auf Klo. Hut ab, Jacke aus. (Für die Provinzler unter uns: in Berlin pisst es seit 13.30 ununterbrochen Cats&Dogs.) Wie es bei alten Männer ist: VW Käfer, es läuft und läuft und läuft. Dreimal Jacke wieder ausgezogen, Hut wieder abgenommen…
Dann endlich raus. Unten angekommen, ich wohne im vierten Stock, fällt mir auf, das Mobiltelephon und den Hut vergessen, ok, dann mal einen Tag ohne, jetzt nicht wieder hoch, das Murmeltier war schon da. Keine Wiederholung. Ich hatte eine irre lange Liste auf dem Schirm für heute und mußte mich sputen.

Erster Stop Laden, Sporttasche einpacken, dann zweiter Stop Zeitungsladen, Lottoschein abgeben, nix, war klar. Dann ins Auto. Es hat reingeregnet, jemand hat das Schiebedach offen gelassen. Turmstraße Stop and Go, beide Richtungen. Zur Post, Paket abholen und Briefmarken kaufen. Ab zum Parkplatz an der Stromstraße, DM, Apotheke, und Sparkasse. Es strömt weiter Wasser vom Himmel. Im Keller bei DM, will ich mit in den Fahrstuhl. Ein junger Vater mit Kinderwagen steht so, daß niemand reinkommt außer ihm, „wenn Sie den Wagen etwas schräg stellen…“ „Wie soll das gehen?“ – Ein Griff von mir. So! Aber er bleibt so stehen, daß ich nicht reinkomme bzw. die Tür nicht nicht zugeht. Wortwechsel. Der junge Vater stellt auf Du um. Ich: „Ach Sie duzten mich jetzt?“ „Sie haben Ihre Privatsphäre verloren, als Sie in den Fahrstuhl kamen!“ Diese Scheiß Selbstgerechtigkeit hängt mir langsam echt zum Hals raus.
Tatsächlich kann ich auch (mal) nachgeben und bin nach oben gelaufen, war eher an der Kasse und schneller draußen. Lehre: um junge Väter einen noch größeren Bogen machen, als schon um junge Mütter.

Ab zur Apotheke und zur Sparkasse. Zurück auf dem Parkplatz zum Automaten. 1€, ich werfe das Geld ein, es fällt nicht, ich höre es nicht. Mmhhh, Abbruch, nichts rührt sich, kein Uuuut, kein Piepen, kein Geräusch. Dann sehe ich die Karte wieder, zur Schranke. Die rührt sich nicht, Karte in allen Richtungen rein und raus, nix. Zurück zum Automaten. Karte rein. Wieder 1€, fünf Euroschein rein. Plopp, springt auf null, rattert… und der fünf Euroschein kommt wieder raus. Aber wo ist denn jetzt die Karte? Im Automaten. Kein Knopf, kein Abbruch funktioniert, nichts passiert. Die Karte ist weg. Hatte ich erwähnt, daß ich das Mobiltelephon vergessen hatte? Hatte ich erwähnt, daß es Cats&Dogs regnete? Und wer glaubt, daß ein Parkautomat ein Dach hat, ist nicht von dieser Welt. Was tun sprach Zeus? Notrufknopf, ahh, drück, drück, drück. Nichts. Ok, kleine Pause. Drück, drück, drück. Immer noch nichts. Die Telephonnummer ist überklebt mit einem Schild mit zwei neuen Notfallnummer. Ich habe sowieso keinen Stift, kein Papier, ein Griff und das Schild ist meins. Ab zur Apotheke. Ich müßte bitte mal telephonieren dürfen. Ok, geht. Türkische(?) Mädchenstimme: „Ja?“ Ich: „Guten Tag ich stehe auf dem Parkplatz Stromstraße, mein Parkticket kommt nicht mehr aus dem Automaten, wie komme ich vom Parkplatz?“ Mädchen: „Das weiß ich nicht, mein Vater ist nicht da.“ (Ich habe eine Mobilnummer angerufen!) Ich: „Wann kommt er denn wieder?“ Mädchen: „Das weiß ich nicht, er ist mit meiner Schwester auf Klassenfahrt.“ Zweite Mobilnummer angerufen, Anrufbeantworter.

Gut, ich in meiner Einfallt: na, vielleicht hat das Ex-Karstadt einen Hausmeister. Bei der Apotheke bedankt, ab zum Eingang. Vergiss es. Der Blumenladen an der Ecke Strom/Turm hat einen Zugang zum Parkplatz. Da mal hin, vielleicht wissen die weiter. „Das weiß ich nicht, da müssen Sie meine Kollegin fragen“. Kollegin: „Das weiß ich nicht, unsere Chefin ist nicht da. Aber fragen sie doch die Bauarbeiter auf dem Parkplatz, die sind bestimmt in Ihrer Bude.“ Ok, gute Idee. Ich zum Kontainer. Ratter die Geschichte runter. Einer stürmt los in Richtung Parkautomat. Ich hinterher. Dann stellt sich raus, er wird abgeholt und will verhindern, daß sein Kumpel, der ihn abholt, auf den Platz fährt, aus Vorsicht. Mir helfen? Echt? Thomas! Ein echter Ostler und Dauerkarten haben sie nicht.

Dann kommt ein W-Deutscher mit seinem Auto an die Schranke, ich bitte ihn zu warten, er macht es und wir fahren hinter einander, quasi Stoßstange an Stoßstange vom Platz in den Stau auf der Stromstraße. Der Tag ist gelaufen, noch zu Streif und dann wieder ab nach Hause, kein Sport, kein gar nichts. Bei Streif stellt sich raus, daß die Autobahn gesperrt ist, aller Verkehr quält sich mal wieder durch Moabit. Ich müßte zum Alex, nach Kreuzberg und zur Packstation. Alle diese Wege sind zu. Tomorrow is just another day, sangen die Specials mal.
Nicht ganz so heavy wie der letzte dieser Tage. Dafür kompakter.

Morjens

PS:

Ja, ich habe das Notrufnummern-Schild wieder angeklebt. Was glaubt ihr denn?

 

 


Eine Antwort zu “Einer dieser Tage”

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