Moldova II – Tucano Coffee Chișinău
Tach,
Heute ist Tag eins unseres dritten Moldova Besuchs. Gestern waren wir noch in Odessa, und nachdem wir nun die Straßen kennen, wird diese Fahrt von Odessa nach Chișinău auch nicht mehr so anstrengend. Nur Chișinău selbst bleibt noch ein Buch mit sieben Siegeln, zumindest im Dunkeln. Also ist eigentlich auch hier mal ein einwöchiger Aufenthalt fällig. Aber, aber…. durch Erdbeben und Krieg und Sozialismus ist die Stadt sehr entstellt. Eine richtige hübsche Ecke fand ich bisher noch nicht. Und ob ich das hier eine Woche aushalte, ob die Stadt soviel hergibt? Ich bezweifle es.
Aber, nach unserem katastrophalen Hotel mit einem noch katastrophaleren Frühstück, brauchte ich einen richtigen Kaffee. Nachts hatte ich bei der Hotelsuche auf der Hauptstraße „Bulevardul Ștefan cel Mare și Sfînt“ (Boulevard Stefan des Großen und Heiligen) hatte ich ein paar Cafes gesehen, die ganz hübsch aussahen. Tatsächlich war dieser „Ku-Damm“ nachts Auto leer, was sowohl den fahrenden wie auch den parkenden Verkehr betraf. Morgens um elf sah das anders aus. Alles restlos vollgeparkt und Stop-and-Go Verkehr. Wir haben diese Cafes nicht wieder gefunden. Aber Groß-Adlerauge entdeckte eins in einer Seitenstraße. Da sind wir hin.
Und hier, um es gleich vorweg zu sagen, hier gehe ich eine Woche lang dreimal am Tag hin. Hyperlecker Kaffee, und vor allem mit Dampf. Tucano Coffee heißt es. Es ist eine Kette, sehr komische Kette, vier Cafés in Chișinău und zwei in Rumänien, eins in Brașov, das andere in Bukarest. Das dritte Land sind die Vereinigten arabischen Emirate. Die haben aber keine Webseite, kann also nicht nicht sagen, wo dort die Cafés sind. Ist auch erstmal nicht wichtig für mich, steht nicht auf meiner Shortlist. Das ganze Design ist auf Afrika ausgerichtet, einfach alles, die Bilder an den Wänden, die Tassen, die Verpackungen der Kaffeesorten, die es zu kaufen gibt, die Postkarten. Selbst, das ist vielleicht etwas übertrieben, selbst die Klos, inclusive Klobürste, sind mit einem afrikanischen oder besser soll-sein-afrikanisch, mit einem Schlag Aboriginals, Motiv versehen. Bißchen Dritte-Welt-Laden, so hieß das früher, bevor es in Fair Trade umgetauft wurde, weil das so schick englisch ist. Muß mann mögen, mich stört es zumindest nicht, da der Kaffee der Grund ist, daß ich dort hingegangen bin, und der ist ein Hammer.
Unser zweites Frühstück, Cappuchino und Americano plus überreichter Bonuskarte.
Ich hatte einen kleinen runden Pfirsich Tart dazu und Lilija mal ausnahmsweise ein Stück Kuchen, das größer war als meines, auch Pfirsich mit Käsetorte. Nicht zu süß. Die Webseiten sind auch nett bunt, aber nur auf Rumänisch bzw. Moldawisch, was das selbe ist. Dort kann aber unter dem Punkt Meniu die Karte eingesehen werden. Halber Selfservice, mann bestellt selbständig am Tresen und bezahlt, dann gibt es eine Nummer, und eine Bedienung bringt das Bestellte an den Tisch. (Und sammelt das gebrauchte Geschirr gleich wieder ein.) Was die Freundlichkeit der Bedienung betrifft, in unserem Falle haben sie sich überschlagen. Kann sich Starbucks eine Scheibe von abschneiden.
Eine Espressomischung wird ausgeschenkt, die Sorte gibt es auch zu kaufen, habe ich gemacht. Auch Filterkaffee gibt es auf Wunsch. Fehlt nur noch Kaltextraktion, dann sind sie ganz weit vorne.
Motto von Tucano Coffee: Love. Peace. Coffee. Wenn es hilft, ich bin dabei, für guten Kaffee mache ich alles.
Morjens
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