Odessa I – Die Fahrt

Hallo zusammen

Heute beginnt der Tag mit Milch im Kaffee, ich habe eine gute gefunden, mit Fett auf der Oberfläche, nicht so eine länger haltbare Suppe im Pappkarton, sondern eine Flasche. Sehr hübsch und schmeckt. Und die Kaffeemischung habe ich auch hinbekommen. Bei French Pressing und feingemahlenem Kaffee gibt es schnell Herzklopfen und man hängt unter der Decke, mindestens ein Löffel weniger muß es sein, als sonst bei dem grob gemahlenen Kaffee.

Draußen ist Suppe, ich kann gerade bis zum Balkonrand sehen. Nebel.

Die Fahrt.

Sonnabend bin ich endlich um 14.00 Uhr in Berlin weg. Der Friseur war voll um diese Zeit, also bin ich mit Matte gefahren, mal sehen ob ich hier einen finde. Gestern habe ich keinen gesehen, wenn mann an die Menge in Berlin denkt, alle fünf Meter einer. In Moabit haben schon wieder zwei aufgemacht.

Die Fahrt ging gut durch Brandenburg, ich fahre über Cottbus/Forst, hinter der Neisse erster Tankstop (2,35 : 4,13 = 0,56€) teurer als zuletzt in Berlin. Aber der Gastank ließ sowieso nur 14 L rein, seltsam.
Dann kam, wie sollte es anders sein die „Interzonen“ Strecke. Von der deutschen Grenze ca 70/80 km nach Polen rein ist die Autobahn in dem Zustand, wie sie alte Berliner kennen, als sie durch die Zone nach W-Deutschland gefahren sind. Da Dong, Da Dong, der Sound der Eisenbahn, notdürftig geflickt mit Asphalt. 70 km soll man fahren dürfen? Na denn, es ist laut, ständig wechseln alle die Seiten in der Hoffnung auf der anderen Spur ist es besser. Tatsächlich ist auf der anderen Seite, der anderen Richtung, schon alles neu. (Soll das eine politische Aussage sein? „In Richtung Westen wird alles besser?“) Und das hier ist dann die Einstimmung auf spätere Wege in der Ukraine? Dort, wo die Autobahn aus Görlitz auf diese trifft, wird es dann besser, so wie mann es eigentlich gewohnt ist von den schönen neuen Straßen in Polen. 110 km, stört wohl keinen das Schild, alle fahren 130. Nu ist mir schon auf meiner ersten Fahrt durch Polen aufgefallen, wie arschlang dieses Land ist, bis zur Grenze nach Litauen sind es 800 Km. In meinem Kopf war Polen immer ein kleines Land. Aber es hört nicht auf. Leider wurde es langsam dunkel, sodaß ich sowieso nicht so viel sehen konnte. Tank wurde leer, und siehe da 1,99 = 0,48€, schon besser, wiewohl es wie immer ist, an der nächsten Tankstelle war es dann sogar 1,89 Zloty, 10 Groschen weniger. Klassiker. Inzwischen hatte ich eine Stunde einen Nickmann gemacht, wie mein Bruder immer gesagt hat, und war weit hinter Krakau. Pinkelstop. Und es gibt Dinge, wenn man die erzählt, Bilderwitze z.B. ist die Situationskomik weg. Ein Riesenparkplatz, zwei, drei LKWs, sonst nichts. Vor der Toilette Behindertenparkplätze, klar, wie immer. Aber siebzehn nebeneinander!!!!!!!!! Was machen sie denn da, gibt es geheime Treffen, von denen ich nichts weiß? Eine Sekte wohl möglich. Und es gibt nur ein Behinderten Klo, stehen die dann in ihren Rollstühlen Schlange??? So was ähnliches war in Berlin. Auch schlecht zu erzählen, konnte es nicht mal mit dem Knipsi aufnehmen. Links ein VW Bus, auf dem Sitz eine große Tüte Pfandflaschen aller Art Volvic, Cola etc. Rechts ein Smart, auch so eine Tüte auf dem Sitz, nur waren das alles auch kleine 0,3l Flaschen. Die Flaschen passend zum Auto quasi.
100 Km vor der Grenze ist die Autobahn noch für ca 50 KM unterbrochen, es geht statt über die A4 nur über die 4. Dann wieder ganz frische Autobahn und frische Klobuden. Ich halte dort, wo Lilija und ich im Sommer eine Pause gemacht haben, und siehe da, wie im Sommer, ist diese Toilette bewacht. Ich bin ganz alleine dort und mache eine Kaffee Pause, aber Madame, Dickmadame, zeigt sich in voller Pracht ihrer Uniform, nachts um eins gibt es hier nichts, soll das wohl heißen. Und watschelt wieder in ihr Kabuff. Weiter zur Grenze. Ich bin das einzige Auto. In Polen muß ich schon wieder, darf aber nicht, ich bin schon kontrolliert worden, jetzt gibt es kein Zurück, nicht mal zum Klo. Die Ukrainer stehen in Gruppen zusammen, gucken sich gelangweilt mein Auto an. Einer flüstert seinem Chef was. Ich muß den schwarzen Koffer aufmachen, nur Wäsche. (Den musste ich noch nie bei einer Einreise in Richtung Osten öffnen, in zehn Jahren!) So, alles zusammen 10/15 Min. Und weg nach Lemberg/Liviv – I Liviv It, wie Stadt die wirbt, nur es ist nachts um 2/3 Uhr. Ich habe für die 900 Km zur Grenze 11 Stunden gebraucht – minus eine Schlafstunde – bin zufrieden, es war allerdings ab 22 Uhr auch gespenstig leer. Auf der Autobahn gutes Vorankommen.

Im Dunklen verpasse ich die Umgehungsstraße und lande in der Stadt. Alles noch da, ich fahre die gleichen Straßen, wie im Sommer mit Lilja. Es ist noch stockdunkel, aber die ersten alten Frauchen sind unterwegs, huschen herum, wohl zur Frühmesse unterwegs. Ich komme am Theater an, Centre, und fluche weil ich mich erinnere, daß wir ziemlich lange gebraucht haben, um den Weg stadtauswärts zu finden. Mit Schildern haben die es hier nicht so. Und mit Schildern, die eindeutig sind, sowieso nicht – oder ich bin zu doof. Aber ich erinnere mich und finde ganz gut raus bis es nicht mehr weiter geht. Ich frage einen Taxifahrer. Ja, Ja, 10 Km gerade aus, dann sucht er das Wort für Kreisverkehr und merkt wohl schon, daß ich es sowieso nicht verstehen würde, jedenfalls dann links, nach Kiev. Unter der Brücke durch, dann bin ich richtig. Nun ist es in der Ukraine so, wie in Polen: an jeder Ecke gibt es ein Schild, das Warschau zeigt, und hier zeigen sie nach Kiev, an den unwahrscheinlichsten Stellen. Soll heißen, so ein Hinweis ist nicht wirklich hilfreich, aber ich erkenne die Strecke wieder, die Brücke, die Tankstelle, an der wir im Sommer gefragt haben. Mir fällt wieder auf, daß die Ukrainer alles blau/gelb anpinseln: Brückengeländer, Straßenabsperrungen, Wartehäuschen, Zäune, Bahnschranken, später am Tag werde ich sogar gelb-blaue Dächer sehen. Also alles gefunden, nur Ternopil, mein Etappenziel, die nächste größere Stadt, steht nirgend dran, dafür aber immer wieder Kiev. Ungläubig fahre ich weiter. Ein Schild mit Ternopil, aber drei Abfahrten auf dem Schild, klar, daß ich die falsche erwische. Das merke ich dann 50 Km weiter, aber nochmal 20 weiter gibt es eine Straße nach links Richtung Ternopil. Landstraße N. Wäre es besser gewesen zurückzufahren, wer weiß das. Am Anfang ging es wie immer trügerisch gut. Und dann kam es dicke, und dazu, inzwischen wird es hell, dröge Landschaft endlose Felder, kahle Bäume, alles grau in grau, mal ein bißchen Schnee. So geht es zwei Stunden durch Straßendörfer, mit Abraumhalden dazwischen, die das Bild auch nicht verschönern. Nun bin ich endlich in Ternopil. Und nu? Ich fahre wie immer dann mit Bauchgefühl, bis ich mich nicht weiter traue, aber ich war richtig. Ich frage wieder einen Taxifahrer. Da vorne links, dann прямо, прямо, прямо – 10 KM geradeaus. Dann kommt wieder die Suche nach dem Wort Kreisverkehr, ich verstehe schon, dann rechts und dann geht es weiter. Ich bin ja von Lilja gewohnt, die zeigt nach links und spricht von rechts oder umgekehrt. So war es bei meinen Taxifahrern auch. Ich nehme immer die Richtung, die die Hand weist. Am Kreisverkehr gibt es eine Tankstelle, mit unglaublichen 7,99 Griwna für Gas das sind 0,247 und es passen auch 100 L rein. Gerne. Später kommt sogar 7,60!! Eigentlich ist die Straße nun eine M, aber das heißt nur was ca 20 Km stadtauswärts. Dann wird es wieder schmal, und nur zu normal, russischer Zustand, gut, daß ich im Training bin. Ob der Straßen schreibt das Auswärtige Amt, man soll nicht nachts fahren. Als Westler. Eigentlich war in der Stadt geplant 4 Stunden zu schlafen, aber ich bin nicht müde genug. Also weiter und dann kommt die Müdigkeit nach weiteren 100 KM doch. Inzwischen füllen sich die Straßen ein bißchen mit Bussen und langsamen LKWs, die einem auch immer wieder zum Überholen an blöden Stellen bringen. Also Pause. Ich schlafe eine Stunde und weiter. Hard Nose the Highway hat mir Peter geschrieben, keine Van Morrison CD dabei. Ich höre „Die Fremde“ von Sandor Marai, gelesen von Charles Brauer. Der hat eine gute Stimme, aber ich bin unzufrieden, sie paßt nicht zu der Geschichte, seine Betonung, Pausen, irgend etwas ist falsch. Hard Nose the Highway kommt aber. In Vinnytsia erwischt es mich. Es ist viel Polizei unterwegs heute, mehr als ich aus Russland gewohnt bin. Fünfmal werde ich während der Fahrt kontrolliert. Das ist nicht verwunderlich, ich bin das einzige westliche Auto weit und breit, auch gestern in Odessa habe ich kein anderes gesehen, da gibt es Geld zu holen. Dreimal geht es gut. In Vinnytsia geht es im Gegensatz zur Karte quer durch sie Stadt, links über die Gleise, rechts über die Gleise, links über die Gleise, rechts über die Gleise und wieder zurück, inzwischen ist es Tag, allerhand Volk unterwegs alle in eine, meine Richtung, ich fahre direkt auf den zentralen Markt zu. – Schade, daß keine Zeit zum Austeigen ist, denke ich, aber ich muß nach Odessa, dort ankommen, wenn meine Vermieter noch wach sind. – Alle andern fahren auch zum Markt, alle Busse auch, es wird eng. Dann endlich im Schritttempo dadurch, und wieder Gleise. Eine Ampel schaltet direkt vor mir auf Gelb – Ich rutsche rüber. Und trött. Da ist sie, die Miliz. Ich muß aussteigen. Es sei rot gewesen, ich sage gelb, er sagt egal, es war nicht grün. Und hat ein Photo. Neue Hyundai Polizeiautos überall, mit Kamera unter dem Rückspiegel. Ich muß, wie in Russland ins Auto einsteigen, aber ich habe schon einen Zwanziger bereit in der Hand. Alles noch mal anhören, Geld wechselt den Besitzer, war wohl zu viel, er schnappt es sich und ich bin erlöst. Auto aufschließen weiter fahren. Nach gefühlten fünf Minuten, schon am Stadtrand, nächste Kontrolle, ich habe beim Weiterfahren das Licht nicht wieder angemacht. Hand rutscht in die Tasche, der nächste Zwanziger. Aber ich muß auch hinten die Tür aufmachen. Has, ruft einer erstaunt. (Gas). Ja, dafür fehlt die Zulassung, ich – nix, die hängt am KFZ Schein mit dran. Er sieht sich den Schein an. Und nun liebe Freunde schlägt das Schicksal zu. Dort steht: nächster Tüv 01.2015. Ich glaube es nicht, stimmt aber, auf der Plakette steht es auch. Ich falle aus allen Wolken. Wie kann das sein, in Russland war ich im Januar in der Werkstatt, die haben nicht gesagt, hätten sie ja Geld verdienen können beim Vorbereiten, vor fünf Tagen war ich bei ATU wegen einer neuen Hupe, sagt auch keiner was. Jetzt stehe ich da. Laut sagt einer: Straf. Ich ziehe meinen Zwanziger, Kopfschütteln. Ab ins Auto. Vorher muß ich noch die Greencard holen. Die wollen alle sehen, nur an der Grenze nicht. Die Vollmacht von Lilija, daß ich ihr Auto fahren darf, will auch keiner. Also ins Auto. Straf, Protokoll. Auto muß stehen bleiben. Bei mir bricht alles zusammen. Ich bin in einem Kaff im Nirgendwo, kann kein Russisch. Selbst wenn, ich würde mein Auto hier nicht stehen lassen, keine fünf Minuten. Und wo hin sollte ich auch, zurück ins Zentrum, zum Markt? Ich kann keinen fragen, es ist Sonntag, und hier fährt keine Bahn, kein Bus. Ich komme hier sowieso nicht weg, Was natürlich der neben mir auch alles weiß. Beim ADAC, beim Auswärtigen Amt heißt es immer, lassen sie sich auf nichts ein, kein Geld, lassen sie sie sich ein Protokoll geben, dann kann man das später anfechten, etc …. wer glaubt es. Wäre ich schon in Odessa, hätte die Wohnung, Veronika in der Nähe, die beim Übersetzen hilft….. vermutlich selbst dann nicht. Aus dem Zwanziger wird ein Fünfziger. Kein Erfolg, der Polizist, zieht ein Formular raus, allerdings die letzte Seite vom Block, er will eindeutig Geld. Ich zeige auf die Hundert beim Tacho, nein. Ich schreibe aufs Papier 150 – Nein. Er schreibt 250. Ich sage nein. Wir einigen uns auf 200. Dann muß ich raus, werde regelrecht rausgeschmissen. Später wird Veronika meckern, das sei viel zu viel gewesen, beide Male. Sie hat gut reden. Aber mindesten beim zweiten Mal hat der Wolf die Angst gerochen.
Wie aber konnte das passieren, gut, beim Licht habe ich nicht aufgepasst. Aber der TÜV? Ich habe schon an den TÜV gedacht. Alle Autos, die ich bisher gekauft habe, hatten immer frischen TÜV, wenn ich Sommer in Odessa bin, muß ich mir also einen TÜV machen lassen, bevor ich losfahre. Nur das Auto hatte eben schon im Januar TÜV und nicht im Sommer, als wir es gekauft haben. Das hatte ich nicht im Kopf.
Im letzten Sommer sind wir nicht ein einziges mal angehalten worden. Weder in der Ukraine, sieben Tage, noch in Moldavien, drei Tage.
Aber es ist in der Mitte des Monats, das Geld wird knapp, ich fahre eine der paar wichtigen Straßen, die sind voller Verkehr, da ist Geld zu holen. Und als Top das westliche Nummernschild. Ich verbuche das unter Lehrgeld, so ging mir das in Russland auch am Anfang. Insgesamt habe ich unterwegs bis Odessa 15/18 Kontrollen gesehen. Vielleicht kann ich das Auto ummelden wenn ich ein Jahr lebe und dann ein ukrainisches Nummernschild bekommen?

Langsam komme ich an eine Grenze, es sind eindeutig nun Orthodoxe Kirchen und am Anfang und am Ende der Ortschaften steht auch ein großes orthodoxes Kreuz. (Es gibt am untern Ende noch einen schrägen, schmaleren Balken, der symbolisiert einen Ast, das Leben). Die andern dürfen hier nicht rein???
Inzwischen habe ich die Literatur gewechselt, ich habe gemerkt, daß ich nicht mehr zuhöre. Jetzt gibt es die Karawane, den Märchen Almanach von Hauff, mit einem Sprecher, der den Karawanen Text als Klammer liest, und den einzelnen Geschichten von andern gesprochen dazwischen. Ich liebe dieses Buch sehr, ich habe es drei/viermal gelesen, wie wohl spät entdeckt, vor 8/10 Jahren. Aber ich muß es trotz der Vorlese Form auch mal wieder selbst lesen. Hier spricht auch einer meiner Lieblinge, Peter Fitz (die Stimme von Ghandi), leider auch viel Manfred Steffen, den ich mir übergehört habe, der ist ja Astrid Lindgren Haupt Lieferant. Unterbrochen von Renaissance Lautenmusik. Mir kommt es vor, als ob es immer dasselbe Stück ist, aber das ist immer nur eine Minute, und die Märchen sind wunderbar. Ich komme damit besser voran, als mit Der Fremden, denn wenn ich nicht zuhöre schweifen meine Gedanken ab, und ich werde unkonzentriert.
Es wird dunkel, die Fahrt geht weiter, ich schlafe noch zweimal jeweils eine Stunde. Und tanke noch mal nach. Dort dann wieder Einer! Ich werde laut von einem älteren Herrn angesprochen mit Kamerad, er war in Deutschland stationiert, in Weimar und Gotha. Überhaupt können viele Ältere Bruchstücke Deutsch. In Uman bin ich auf die M 05 abgebogen. Das ist wie eine richtige Autobahn. Mann kann auch brettern, aber es gibt auch hier Schlaglöcher und zwischendurch eine Strecke von ca 20 KM, wo fast Schritttempo angesagt ist. Aber ich komme voran, es ist relativ leer. Inzwischen ist auch wieder dunkel. Polizei sehe ich nur einmal bei einem LKW. Die letzten 200 KM sind auf diese Art Erholung. Fahre ich nach St Petersburg, habe ich zum Schluss die schlimmsten Straßen, dann, wenn ich am müdesten bin.
15 KM vor Odessa gibt es einen kleinen Stau, aus drei Spuren wird eine in der Mitte, ich kann noch nicht sehen, warum. Dann, es gibt eine Straßensperre. Mit Betonblöcken und Slalom. Polizei, Militär und Freiwillige bewachen die Stelle, so was hatten wir auf unserer Fahrt im Sommer gesehen, als wir aus der Richtung Moldavien kamen. Mehrfach.
Später wird mir Veronika erzählen, daß in Charkiw, die zweitgrößte Stadt, im Norden, ein Bombenanschlag war mit Toten. Es gibt in diesen gemischten Städten wie Charkiw bzw. Odessa viel Russen/freunde, und viele Ukrainer. Klar. Und hier in Odessa machen die „Partisanen“ auch Anschläge auf Stände bzw. Zelte, in denen Geld und Kleidung etc. für die Ukrainische Armee – Freiwilligen gesammelt wird. Aber bis zu dem Anschlag am Sonntag war alles ohne Tote, bzw. extra darauf geachtet, daß niemand verletzt wird.

Ich komme in Odessa an, die Straße kommt mir mäßig bekannt vor. Ich bin schon fast da, wo ich hin muß, und dann biege ich falsch ab. Na was soll ich sagen, halbe Stunde bin ich rumgefahren, ja, ich habe kein Navi und nein, es gibt keinen Stadtplan, jedenfalls haben wir im Sommer keinen zu kaufen bekommen. Aber den hätte ich sowieso nicht lesen können. Zwei gefragt, dann war ich bei meinem Fixpunkt, Hauptbahnhof und großer MacDonald.
Davon drei Querstraßen, und schon war ich da. Ich habe einen „bewachten“ Parkplatz bekommen. Das ist so: Es gibt in der Straße am Straßenrand ein Häuschen, da sitzt einer drin, der passt auf die Autos auf, er läuft die Straße auf und ab, Tag und Nacht. In Russland sind das meist eingezäunte Stellen am Straßenrand oder Brachgrundstücke, das Prinzip ist dasselbe. Ich bekomme vier Tage für 80 Grwina, 10 pro Tag, 10 pro Nacht, erst will ich handeln, ich bin ja tagsüber nicht da, dann fällt mir auf: 80 Grwina – 2,50 €. Da ist das Verhandeln nicht nötig.
Meine Vermieterin hat das vermittelt, der Mann, wie soll es anders sein: Kamerad. Am nächsten Tag beim Wiederkommen ein anderer, der Danke, Bitte sagt…..

„Ach, es könnte schön sein……“
Aber ist es nicht.
Erster Tag, zweiter Tag, folgt. Hier ist immer noch Nebel. Also nicht rumfahren, Planänderung, zu Fuß geht es los heute.
Viele Grüße
Odessa, den 24. Februar 2015
Thomas

 


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