Odessa II – Trasa Zdorovja zweiter, dritter und vierter Tag
Tach,
Zweiter Tag:
Am Tag nach meiner „Entdeckung“ gab es Regen und, wie erwartet, war der Strand leer, und auch die Trasa. Macht nichts, ich habe einen Parkplatz weiter unten gefunden, ich bin rumgelaufen, habe mich orientiert. Und vor allem habe ich mich da sehr wohl gefühlt ob der Leere, wie das ist, wenn der Strand, die Trasa voll ist? Nu. Wegen des Nieselregens wollte ich nicht Fahrrad fahren. Weichei.
Ein Fahrradverleih hat seine Telephonnummer auf den Asphalt gepinselt. – Der gepflasterte Weg ist für Fußgänger und ist neben der Trasa. Sonst gähnende Leere bei Regen. – Regenschirm mit Kind. – Die Möwe möwft.
Dritter Tag:
Am dritten Tag bin ich dann endlich Fahrrad gefahren, und wie! Die Trasa scheint kontinuierlich von Langeron (also von dort, wo der Park Tarasa Shevchenko mit dem Matrosen-Denkmal aufhört) nach Arkadia abwärts zu gehen. Aber so ganz einfach ist das nicht, die Strecke ist sehr hügelig. Rauf und runter, wie auf einer Achterbahn, an zwei Stellen bin ich runter auf 35 KM gekommen, ohne zusätzliches Treten. Das heißt, die Steigerungen sind ganz schön heftig, nicht so hoch, aber steil. An einer wäre mir auf dem Rückweg fast die Puste ausgegangen. Aber ich habe es geschafft. In einer Woche lache ich darüber. Ist ja gutes Training, dieses Rauf und Runter. Skater sind hier leider auch unterwegs und, wie in Berlin, glauben sie auch hier, aller Platz sei ihrer. (Deshalb fahre ich nicht mehr am Treptow Kanal, obwohl die Strecke schön ist, aber da herrscht regelrechter Krieg zwischen Fahrradfahrern und Skatern, leider tauchen jetzt am Hohenzollernkanal auch welche auf). Ich habe dann später noch einen Platz gefunden, wo ich mit Auto weiter unten fast am Ende der Strecke parken kann. Denn ich will die Strecke aufwärts üben, und ab jetzt jeden Tag hierher kommen (Nimm Di nix vör, geiht Di nix fehl; Mutter Birr). Nicht daß ich unten ankomme und es nicht mehr zurück schaffe vor lauter Schwächeln.
Vierter Tag:
Heute bin ich nun zu der neuen Stelle gefahren und habe nach einem KM das Ende des Weges gefunden. Völlig unvermutet hört er auf. Plopp Ende! Der Weg geht weiter, aber die Zeichnung auf dem Asphalt als Radweg ist zu Ende. Allerdings ist mann da schon in Arkadia, rechts und links sind Buden zur Unterhaltung der Badegäste, Mais, Schawarma, wie hier der Dröner heißt, Bier, Kaffee allerorten. Da laufen viele auch mit ihren Kindern und schon deswegen bin ich nicht weiter das ist viel zu anstrengend. Vielleicht im Herbst, wenn es leer ist, jetzt nicht. Also Rad umgedreht und zurück. Immer noch so hüglig wie gestern, hat sich nichts getan. Ich bin bis zu der Stelle wo ich den Weg das erste Mal gesehen habe und wieder zurück. Leider ist der Einstieg zum Weg selbst blöd, es geht steil den Berg runter auf einer völlig bescheidenden Straße, von Baufahrzeugen zermalmt, das ist schon nicht schön. Aber zurück, das Fahrrad 300 m den Berg steil hoch schieben macht als Abschluss gar keinen Spaß. Wenn ich keinen besseren Zugang finde bleibe ich bei dem ersten Punkt. Glücklich bin ich nicht mit dem Weg, das ewige Rauf und Runter, kaum mal 100 m wo mann gleichmäßig treten kann, und klar Berg runter rolle ich auch. Aber, sagt Turnvater Jahn, das ist nicht der Sinn der Übung. Das ist dann mehr Krafttraining als Fahrradfahren. Soll ich auf Laufen umsteigen? Schuhe habe ich mit. Wie ich heute aber gesehen habe, hatte ich mit meiner Vermutung recht, in regelmäßigen Abständen sind rechts und links „Outdoor Muckibuden“, als wird der „Weg der Gesundheit“ als trimm-Dich-Pfad angelegt worden sein. Und auch heute wieder habe ich Menschen vom Strand kommen sehen, ein paar Übungen machen und dann wieder zum Strand zurück gehen. (Wer diesen Text zuerst gelesen hat, siehe zum gleichen Thema: Odessa II – Sozialistische Outdoor Muckibude http://birrs-world.com/?p=2384 )
Noch ein paar kleine Impressionen, aber warum das alles gelb-blau ist, weiß ich auch nicht.
Morjens
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