Odessa III – Ölmühle auf dem Privoz Markt

die Öle:
die obere Reihe: Kirschöl, Mohnöl, Leinöl, Hanföl
die untere Reihe: Weintraubenöl, Aprikosenöl, Pflaumenöl, Wallnußöl, Pinienöl, Sesamöl, Dotteröl, Mariendistelöl und Wassermelonenöl (in Klammern steht aber Kürbis!)

Tach,

Am Sonnabend war ich mit der Lehrerin auf dem Privoz Markt, dem großen berühmten Markt in Odessa. Wir hatten uns über Leinöl unterhalten und ich hatte gefragt, wozu es Larrissas Familie benutzt. Dabei erzählte sie mir, daß es auf dem Privoz Markt einen Stand gibt, an den mann gehen kann, mit seinen Samen, und der einem dann Öl daraus presst.

Larissa ist schon am Stand
Na, so ganz war es dann doch nicht. Aber trotzdem sehr hübsch und interessant. Jeden Tag wird ein bestimmtes Öl gepresst, erklärte uns der Mann. Und jeden Tag wird auch Leinöl frisch gepresst. Mann bringt also nicht seine Samen mit. Ich habe extra gefragt, es wird selbstverständlich kaltgepresst. Außer dem Öl gibt es Samen zu kaufen. Die Reste vom Pressen, der Presskuchen, werden getrocknet und dann auch verkauft, mann soll sie essen, sagt uns der Standbesitzer. Lilija schreibt, daß ihr Opa das immer von der Ölmühle mitgebracht hat, aber sie haben es an die Tiere verfüttert.

Zusätzlich gibt es Seife zu kaufen. Aber die Seife wird nicht dort hergestellt, sondern von einer Frau geliefert, die die Seife in Handarbeit herstellt, ökologisch, klar. Seife aus Mais, Leinsamen, Weintrauben….

Natur-Seife, handgemacht: Maisseife, Haushaltsseife (Kernseife), Feinseife (Tualettenseife), Weinseife, Leinseife (l-r)
Rechtes Bild in den Tüten ist der Presskuchen
Oben links: Mariendistel, rechts: Hanf – In der Mitte, links: Mohnmehl, rechts: Kürbis – Unten links: Sesammehl
Auf den kleinen Flaschen steht Wunderöl: Verbrennungen, Herpes, Wunden, Schnupfen

Ich habe natürlich tagesfrisches Leinöl gekauft. Und ein Öl, das der Mann mir extra empfohlen hat, weil es bei Zucker hilft. Larissa wußte den deutschen Namen dafür nicht und sie kannte es gar nicht.
Nachdem ich die Übersetzung dafür habe, Leindotteröl, aber es wird meist Dotteröl genannt, kenne ich es dem Namen nach, aber nicht was das bewirkt. Es wird aus der Dotterpflanze gewonnen. Aber wie ich gelesen habe, paßte der Name den Brüsselern nicht, deswegen hat man sich jetzt auf „Caneline“ geeinigt. Ein anderer Name ist auch „deutscher Sesam“.
„Die Samen des Leindotters schmecken bittersüß, man kann sie in der Küche in Salaten, im Müsli oder auf dem Brot essen. Davon leitet sich auch der Name „deutscher Sesam“ ab.
Das aus den Samen ausgepresste Öl setzte man früher äußerlich bei Verletzungen, Wunden oder Prellungen ein, es hilft die Haut abzuheilen, etwa bei Schürfwunden oder Quetschungen. Dazu trägt man es auf die verletzte Stelle auf.
…….
Eine innerliche Anwendung erfolgt bei einem nervösen Darm oder anderen Darmbeschwerden. Das Öl, das man im Salat oder auch so pur verwenden kann, hilft gegen Darmverstimmungen und gegen Bauchschmerzen.“

Von dieser Seite und dort steht noch mehr, Pickel, Knutschflecke…:
http://www.kraeuter-verzeichnis.de/blog/Leindotter.shtml

Abends gab es dann neue Kartoffeln mit Leinöl, nein diesmal nicht mit Twarog, sondern mit Brinsa (Schafskäse), vorher eingelegt mit Zwiebel und frischem Knoblauch. Geht auch, und hat sogar sehr gut geschmeckt.

Mehr von dem Tag auf diesem Markt kommt extra.

Morjens

Ich wollte noch auf dem Markt photographieren, und dann erst einkaufen, deswegen fragte ich, ob ich mein Öl später abholen könnte. Larissa wollte das nicht. Sie sagte, ihres hätte 350 Griwna gekostet. Mein Antwort, mann muß den Menschen vertrauen.

Später habe ich Kartoffel gekauft, ein KG. Die Frau hat sie nicht abgewogen. Ich sagte das Larissa. Ihre Antwort: Mann muß den Menschen vertrauen!

 


Eine Antwort zu “Odessa III – Ölmühle auf dem Privoz Markt”

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