Odessa II – Einkaufen auf dem Neuen Markt Teil 2

Tach,

im ersten Teil habe ich ein bißchen über die Märkte im allgemeinen erzählt und was es so gibt, mit vielen Beispiel-Photos vom Neuen Markt. Heute wird es konkreter.

Im Prinzip toll: doch etwas unvorstellbar für uns Westler ist, daß in manchen Läden direkt aus offenen Säcken, Nudeln, Reis, Linsen, Haferflocken und ähnliches, verkauft wird. Unvorstellbar, weil das auch immer alles auf der Erde steht. Im Dreck, wenn auch manchmal eine Palette dazwischen ist, oder die Kekse mit Folie abgedeckt werden. Schüttelt es mich doch. Mann bedient sich selbst, heißt jeder greift mit seinen Händen da rein, die Verkäufer wiegen höchstens die Ware ab, oder reichen einem eine Tüte. Das gibt es aber nur für die allerbilligste Ware. Das ist z. B. für Rentner, oder beim Zucker z. B. wenn die Unmengen Früchte auf der Datscha eingekocht werden, und mann das Zeug tonnenweise verballert. Bei uns ist es so, brauche ich mehr, kaufe ich eben zehn Packungen des billigsten Mehls. Aber hier sind zwei Sachen unglaublich billig: Zeit und Arbeitskraft. Das schlägt die kiloweise abgepackte Ware.

Bitte geben Sie mir fünf Spaghetti.

Aber das gibt es auch mit Süßigkeiten. Manche Läden/Stände haben die Bonbons einzeln, man kann sich seine eigene Mischung machen oder nur die Lieblingsdinger kaufen. Das gleiche gilt auch für Kekse. (z.B. stinknormale Butterkekse.) Das ist ja für uns das absurde, wer wiegt sich denn Butterkekse ab, wenn die billigste No-Name-Ware unten im Regal, nicht zu unterbieten ist.

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Kekse und Bonbon-Laden auf dem Markt

Butterkekse im Supermarkt Fozzy

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch verstörender ist dann aber, daß in richtig großen Supermärkten (a lá Kaufland, Real) diese Ware auch so angeboten wird. Ein bißchen wie so eine Harribo-Bar, nur das es in diesen Läden Dimensionen sind, die alles schlagen. Das Angebot ist gängeweise und die Behälter für Hülsenfrüchte, Nudeln etc. sind höher als ich. Es bleibt einem die Luft weg. Das gibt es auch für Nüsse, Sonnenblumenkerne, Linsen etc.. Und in den Supermärkten gibt es auch tiefgekühltes Obst, Gemüse, Krabben, oder Fertig-Pellmeni, Piroggen etc… Anderseits, sie würden es nicht anbieten, wenn es nicht laufen würde.

Überall gibt es Schäufelchen, mit denen mann sich bedienen kann. Mann füllt sich ab, was man braucht. Es gibt immer Ärger, wenn man in den Supermärkten photographiert, aber euer Mann in Odessa hat mit Geduld und aller Unschuld, ein paar heimliche Photos aufgenommen.

Die Bonbons, kein Problem, sie sind abgepackt. Das Kind „spielt“ in den offenen Lebensmitteln. Der Behälter mit der roten Schaufel im Weißen, das ist Mehl. Die Hand, die mann im Zucker rühren sieht, ist die eines Ashan Mitarbeiters, er streicht den Zucker glatt, damit es „hübsch“ aussieht. Das Photo neben meinen „Selfie mit Sonnenblumenkernen“ sind Gewürze. In dieser Art gibt es auch Kaffee und Thee. Immerhin habe ich bei Ashan und bei Fozzy nun endlich Einmal-Handschuhe gesehen. Aber benutzen muß mann die nicht, da meckert niemand. Links neben dem Tiefkühlgemüse, mit der gelben Schaufel, das sind Pommes Frites. Kleines Photo, rote Schaufel, das sind Kotletti, was witzigerweise nicht Koltletts sind, sondern Buletten. Und zum Schluß noch die völlig pappigen Waffeln.

Die Lebensmittelkontroletties in Deutschland würden reihenweise in Ohnmacht fallen.

 

Bei Fozzy sieht das so aus:

Die ersten Fässer sind Zwieback, danach kommt Reis. Auf den Bildern neben den Keksen ist Zucker und Buchweizen zu sehen. Die Frau in der roten Hose hat Haferflocken mit ihren Mann eingepackt. Die Frau in der untern Reihe fällt fast in den Zucker. 

Auch an die Fischfraktion wird gedacht, Fischstäbchen inclusive.

Gestern war ich in einem Supermarkt, im teuersten Einkaufscentrum der Stadt, dort gab es gefrorenes Fleisch lose. Ich glaube Schwein und Hühnchen. das war alles zusammen gefroren. Ein Mann klopfte sich an der Kante der Tiefkühlbox die Stücke ab, die er braucht. Wem’s schmeckt.

 
 

Bier, Wein und Limo

Dann gibt es Läden, die haben 4, 6, 8 Sorten Bier vom Fass. Da gibt es aber keine Gläser, sondern das läßt man sich in Flaschen (Plastikflaschen, die gibt es dazu, nicht mitgebrachte, wie früher bei Zille), abfüllen und nimmt es mit nach Hause. Auch Wein wird so verkauft. Aus Moldavien habe ich einen Flasche Wein mitgebracht aus der Metro, dort gab es sechs Sorten Wein zum selbst abfüllen. Ich mache das manchmal mit Kwas in Berlin am Stuttgarter Platz, aber da bringe ich die Flasche mit, Lilja hat das photographiert. Als wir im Sommer 2014 in Odessa waren habe ich einen Stand mir sehr guten Kwas entdeckt und war da ein paarmal und habe mir eine Flasche für’s Hotel abfüllen lassen. Selbst Limonaden werden per Hand abgefüllt. (Tatsächlich gibt es hier in der Ukraine, in Moldau, in Russland auch Limonaden im aller klassischsten Sinne des Wortes. Ich meine nicht Fanta, oder Seven Up und auch nicht Saft. Sondern Citronen Limo, Himbeer Limo,  Birnen Limo ist sehr beliebt, die haben auch oft noch ihre alten sowjetischen Etiketten). In den großen Supermarktketten gibt es auch solche Stände für Bier und Wein, Limo. Ich müßte einen Sprung über mich selbst machen, Bier und Wein aus Plastikflaschen? Aber vielleicht bin zu ziemperlich. Hier ist der größte Teil des Bierangebots in Plastikflaschen. Wein allerdings hauptsächlich in Glasflaschen. In der TäTäRä war das ja“Sekundärrohstoff“, hier ist es nur Abfall. Vielleicht kann Trittin hier seine Karriere als Mehrwegkönig neu starten.

 

Das ist ein typischer Stand zum Abfüllen, auf einem kleinen Markt außerhalb Odessas.

Erstes und letztes Bild klassische Limonaden. Abfüllstation bei Ashan: Bier, Wein und Limonade. Das Regal ist das Wodkaregal! Die ganze Seite, nur Wodka. Daneben der Abfüllstand bei Fozzy, mit Kwas. Deutsche Biersorten bei Fozzy, das ist nur das, was ich mit einem Griff zusammen hatte. Das Regal ist eins von drei!! Bierregalen.

 

Morjens

 

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Thomas läßt eine Flasche am Stuttgarter Platz abfüllen. Kwas aus Lettland, lecker!

 


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