Odessa II – Neue Kamera und Trasa Zdorovja entdeckt
Tach,
Blödmann, der ich bin, habe ich in Berlin das Ladegerät für die Canon Photokamera gelassen. Nun hat ja Lilija einen schnellen Finger am Abzug und versorgte mich ein paar Tage lang mit Tonnen von Photos, die auch längst noch nicht alle aufgebraucht sind. Und doch wird es eng, mal fehlt hier ein Photo vom Brotladen, oder ein paar Säckeläden, dann düsst eurer rasende Reporter los und macht schnell neue Photos. Bis es pirxzell machte und der Akku leer war. Meine zweite Kamera ist mir von einem Kerlchen namens Pico aus den Rippen geschnorrt worden. Also immer nur Photos mit dem Mobil? Auch Mist. Kauf dir ein neues Ladegerät wird mancher sagen, tja, und da wird es ganz eng.
Es kommt ein eigener Beitrag, wie ich mich vorbereitet habe, was ich extra für die Fahrt gekauft habe, was ich hier gekauft habe, kaufen wollte. Was ich vergessen habe, und was ich zu viel mitgeschleppt habe. Aber nur soviel vorab, Ladegerät für Canon: is nich. Weder im Laden noch im Online Versand aus Kiew. Meine liebe Olga hat mir Ihren Charger von ihrer Canon vorbeigebracht. Der paßte aber nicht. Schade. Und mir brannte es inzwischen auf den Nägeln, ich finde das ja selbst hübsch mit den vielen Photos…
Also habe ich mir eine neue Kamera gekauft, auch eine, die ich im Auto lassen kann. Es gibt hier zwei Ketten, die so was wie Saturn oder Media Markt darstellen. Allerdings haben sie ca. 10-5 Prozent der Ware dort, die wir in solchen Läden erwarten, und manche Sachen gar nicht. Einen reinen Photoladen habe ich auch nicht gefunden. Für die Monitore brauchte ich Kabel, Adapter, gibt es nicht in den Läden, dafür bin ich auf dem „Radio Markt“ gewesen, aber da gab es leider gar nichts in Richtung Photo.
Irgendwie mußte ich mich freuen, überhaupt etwas zu finden. Preise 60 – 150 €, dann gleich 300 € und mehr. Ca 10-15 Modelle zur Auswahl. In dem Laden mit der großen Auswahl. Warum so wenig? Zwei Gründe, denke ich, bestimmte Dinge passieren hier schneller als bei uns. Z.B. gibt es keine CD Player mehr. Jeder hat ein Mobil mit mp3-Player, oder streamt. Wozu braucht mann da einen CD Player. Und die Kamera im Mobil ist im Zweifel besser als das 80 € Ding. Wozu noch eine weitere Kamera mit sich rum schleppen. Das hat Kodak den Hals gebrochen. Dienste wie Instagram tun ihr Übriges, das geht nicht von der Kamera aus, ausschließlich vom Mobil. Die Auswahl an mobilen Geräten ist gut, Telephon und Tablett, das reicht doch dann auch. W-lan ist an jeder Ecke zu haben. Und das zweite nicht vergessen, das Geld ist knapp, zwei Geräte – ist eins zu viel. Hier ist das Mobil tatsächlich drei in eins. Das Geld wird für was anderes gebraucht.
Nikon wollte ich nicht und Sony sowieso nicht. Ich habe eine weitere Bridge Kamera von Canon gekauft. (Auch in der Hoffnung, daß sie den gleichen Akku hat, wie die große. Aber warum sollen die mir einen Gefallen tun?) SX 400 IS für 3699 UAH = 149 €. bei Amazon 129, sonst 134, geht so. Darf nur nicht daran denken, daß ein Ersatzcharger in Deutschland 8 – 20 € kostet. Einer für 29 € hat auch gleich zwei weitere Akkus. Die Karte ist von Toschiba, Sony gab es nicht und Kingston wollte ich nicht. 40 MB/s – 8 GB – 10, kostet im deutschen Internet 3,75 – 5,60, ich habe 4,33 bezahlt.
Hier geht es runter zum Strand. – Ein Haus am Strand, das wäre es. ich bin dabei, habe schon eins gefunden.
Es war schönes Wetter und „mich juckte es in meinen Reiseschuhen“. Ich hatte mir schon eine Stelle auf der Karte ausgesucht, wo ich den innenstadtnahen Strand erkunden wollte. Ich bin auch zum Strand gekommen, mehr durch Raten. Aber egal, Ziel erreicht. Ich stehe hoch oben über dem Meer, eine Treppe geht rund zum Strand. Ich wußte nicht, ob es weiter unten am Ende der Straße Parkplätze gibt, und wollte nicht riskieren mit dem Bus notfalls rückwärts den Berg hoch zu fahren, wegen Platzmangel zum Wenden. Alles schon passiert, mit Lilija mußte ich letztens auch ein ganzes Stück rückwärts den Berg hoch, und dann kamen auch ständig Autos nach, die auch runter wollten, und auf der andern Seite schoben sich centimeterweise, an mir klebend die nach, die hoch wollten. Und ich sage nur Görlitz!
Der Strand war leer, es war schon spät, die Liegen standen 1A in Reih und Glied. Ich bin ein bißchen rum gelaufen und habe die Luft genossen, die Ruhe. Die Möwen möwten vor sich hin.
Was ich aber wirklich gefunden habe, ist ein Radweg „Trasa Zdorovja“. Per Google Satellit habe ich ihn auch am Computer gefunden. Es ist ein bereits 1960 angelegter Weg, ob damals schon als Radweg, weiß ich natürlich nicht, aber als eine Art Trimm-Dich-Pfad. Die „Outdoor Muckibude“ gehört wohl dazu. Der Weg geht längs der Küste, ist immer noch etwas höher, und in so einer Art Wald, die relativ kleinen Bäumchen stehen weit auseinander, nicht ein Wald a lá Grunewald. Der Wald zieht sich vom Strand den Abhang hoch zu den ersten Häusern. Er ist mit dem Weg zusammen angelegt worden. Jetzt gibt es eine Fahrrad-Spur auf dem asphaltierten, ähnlich der im Tarasa Shevchenka Park. Als ich dort war, dachte ich, es muß doch weiter gehen, wohin verschwinden die ganzen Radler? Als ich mir dort Schuhe und Helm anzog, war neben mir ein Mann, der machte das auch, und bestimmt nicht für einen Kilometer. Dort muß also irgendwo der Anfang von der Trasa Zdorovja sein, ich habe ihn nur noch nicht gefunden. Das Ende ist dann in Arkadia. Aber ich war in der Mitte, alle 100 m Schritte sind eingetragen. Ich war bei 2900 m, es zählt von der Innenstadt nach außen. Der Weg soll 5,5 oder 6 Km lang sein.
An der Stelle, wo ich war, hatten Jugendliche sich in den „Wald“ eine eigene Mountainbike-Bahn gefahren, in den Sand. Jetzt ist sie fest, wie lange das wohl gedauert hat? Da rasten auch ein paar rum, der Obermax konnte ganz gute Sprünge und machte allen was vor. Miezie himmelte ihn deutlich an. Die beiden Homies fuhren nicht weniger schlecht, nur fuhren die immer zusammen los, und dann so doof, daß sie sich immer wieder kreuzten und abbremsen mußten. Das war der ganze Gang. Die Kamera war ja noch nicht aufgeladen, hatte ich gar nicht mit. Das Mobil war überfordert. Aber ich habe es trotzdem versucht. Das ist der erste Eindruck, hier gehe ich morgen wieder hin und steige auf mein Rad. Über den Weg kommt mehr.
Diese Zwei-Menschen Hochzeitsgesellschaft hastet die Treppe hoch, an mir vorbei. Eigentlich braucht es ja für eine Hochzeit nur zwei, aber für eine Party mit solchem Auto und Champagner, bißchen traurig. Oder es war nur der Phototermin.
Morjens
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