Berlin – Peterchens Feuerwehr

Tach,

Ich war unterwegs zum Friedhof, zu meinen Eltern und habe im Bauhaus einen Stop eingelegt. Auf dem Parkplatz stand eine alte Feuerwehr. Ein Opel Blitz! Den kannte ich aus Kindertagen. Klar, das mußte ich photographieren. Dann bin ich ins Bauhaus. Auf dem Rückweg stand die Feuerwehr immer noch da. Also noch einmal in Ruhe photographieren. Inzwischen kam der Besitzer und machte die Motorhaube auf, und klappte hinten noch eine Öffnung auf. Ich habe ihn gefragt, welches Baujahr das schöne Stück hat. „Steht doch dran“, ich guckte, er meinte das Nummernschild. P steht für Peter, für ihn, 1960 ist das Baujahr der Feuerwehr und seins auch. Deswegen P 1960.

Hinten ist die Zapfanlage.
Innen war sie auch sehr hübsch erhalten. Die Bezüge waren, wie soll es bei einer Feuerwehr anders sein, rot. Und sie waren aus diesem unsäglichen Material, mit dem früher auch die Bänke in den BVG-Bussen waren. Wenn sich noch jemand erinnert. Irgendwie Gummi auf Stoff. Als Junge mit kurzen Hosen klebte mann ewig auf den Sitzen an im Sommer. Später, älter und größer, reichte ich ja im Sitzen mit dem Rücken bis an die Lehne, die war aus demselben, praktisch zu reinigenden Material, und dann klebte ich dort an und die Hemden hatten hinten einen dunklen Streifen. Das tut natürlich aus nostalgischen Gründen nichts zur Sache, bei so einer schönen Feuerwehr, ist ja nur eine Jugenderinnerung. Natürlich würde ich gerne, wie alle Jungens, mit der Feuerwehr fahren (und am Sitz ankleben).

Peter erzählte mir, er fummelte dieweil am Motor und mußte den Keilriemen ersetzen, – ja, das ist noch ein Auto vom Anfang der Buchreihe „Jetzt helfe ich mir selbst“, hier gibt es keine Elektronik, hier ist alles mechanisch – dieser Opel Blitz ist gar kein Diesel, wie mann ja denken sollte. Simpler Grund: damals waren die Dieselmotoren zu schwach um schnell auf „volle Pulle“ zu kommen und schnell am Ort des Geschehens zu sein. Deswegen waren das Benziner, die mußten auch nicht vorglühen. Meine Frage nach den Reifen, ob es die denn immer noch gibt, beantwortete er mit Ja, gibt es noch, eine Firma in Deutschland stellt 10.000 Stück im Jahr her.
Peters Feuerwehr löscht noch immer. Aber nicht mehr Feuer, sondern Durst. Innen ist sie umgebaut, hat zwei Kammern, in denen Bierfässer kühlen, und hinten fünf Zapfhähne. Sie löscht den großen Durst. Dazu gibt es eine Gulaschkanone und einen Grill gibt es auch noch. Peters Feuerwehr ist eine Eventfeuerwehr und steht auf Stadtfesten u. ä. im Brandenburger Umland. Oder wie letztens, erzählte er, da haben sie eine Hochzeitsgesellschafft bewirtet.
Peter hat sich den Traum eines jeden Jungen erfüllt: mit der Feuerwehr zu Arbeit fahren.

Bier Marsch!
Morjens

Alle Photos von Thomas Birr-Tsurkan, p & c Birr’s World

 

Wer die Feuerwehr mieten möchte, oder wissen möchte wann sie auf welchem Fest steht, wendet sich an:

Peter Grabowsky

Telephon: 0152 33 45 46

E-Mail: Feuergulasch@googlemail.com

 

 


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