Soundtrack: Charles Aznavour ist tot

Ach,

wie schrecklich jetzt sterbe nun wirklich alle die ich schätze, die ich liebe. Charles Aznavour ist tot. Ich habe zu spät von seiner Abschiedstournee gelesen und war nicht in dem nun letzten Konzert in Berlin. Neben vielen französischen Lieder die ich liebe, mag ich auch sehr die deutsch gesungen.
Wegen ihm habe ich bestimmt schon mal fünf mal Claude Chabrol Die Fantome des Hutmachers gesehen (aber natürlich auch wegen des großartigen Michel Serrault und weil es ein Georges Simenon Roman ist den ich auch schon dreimal gelesen habe).

Aber nicht „Du läßt dich gehen“, wie lange gibt es dieses Lied, und hat es was genutzt? Nicht bei den Frauen die ich kenne. Auch nicht das großartige, lange vor diesem lächerlichen #metoo, „wie sie sagen“. Alles Lieder bei denen mann weiß, warum die Übersetzung von Chanson nicht Schlager heißt, nicht Schlager heißen kann, höchsten eine Handvoll Udo Jürgens Lieder kann da mithalten. Nein, mein Lieblingslied ist „Sie“. Aber auch da nur seine eigene erste Aufnahme auf Deutsch, nicht spätere, nicht in Englisch, und schon gar nicht Elvis Costello – „She“, als trauriger Abklatsch von sich selbst, im Soundtrack von „Notting Hill“.

Nein, dieses Original, bei dem kann weinen, ich höre es auch nur wenn ich ganz allein bin und an mein Unglück denke, irgendwann nachts. Ein Lied, was mich im tief im Innersten erschüttert. Mein Gott, wie sentimental, wie kitschig – Na und! Von wieviel Liedern kann ich das sagen? Vielleicht noch „If You Go Away“ als Adaptation Jacques Brels „Ne me quitte pas“ gesungen von Neil Diamond (leider nicht die Scott Walker Version obwohl, ginge es nach meinem Herzen, es so sein müßte. Auf französisch schwanke ich zwischen Brel selbst und Nina Simone).

Nach all den Jahren bleibt es stark und hat nichts von der ersten Erschütterung verloren. Von wieviel Liedern kann ich das sagen?

Ein großer Sänger und Liedschreiber ist tot.

 


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